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Validation

(Demenzerkrankte Personen wertschätzen)

Validation ist eine spezielle Form der Kommunikation, die darauf abzielt, mit dementen Menschen einfühlsam und wertschätzend in Kontakt zu treten. Dabei werden die Bedürfnisse und Gefühle der Betroffenen ernst genommen und ohne Bewertung akzeptiert. Ihre Äußerungen und Handlungen werden weder korrigiert noch belehrt, vielmehr werden die Menschen in ihrer eigenen Realität unterstützt und anerkannt, um ihnen Sicherheit und Würde zu vermitteln.

Grundsätzlich geht es also darum, Gefühle und Sichtweisen von demenzerkrankten Menschen anzuerkennen, auch wenn diese nicht der Realität entsprechen.

Gefühlswelt von Menschen mit Demenz

Demenzerkrankte Personen erleben ihre Gefühlswelt oft intensiver und können starke Emotionen wie Angst, Wut oder Frustration empfinden. Mit dem fortschreitenden Abbau ihrer kognitiven Fähigkeiten rückt die emotionale Wahrnehmung zunehmend in den Vordergrund, während rationales Denken in den Hintergrund tritt.

Erinnerungen tauchen oft  wie aus einem Nebel auf und werden in der aktuellen Gefühlswelt lebendig. Häufig können diese Erinnerungen zeitlich nicht eingeordnet werden, was sie für Außenstehende schwer nachvollziehbar oder als unpassend erscheinen lässt.

Respektvolle Kommunikation

Für die betroffenen Personen ist es von enormer Bedeutung, dass wir Außenstehende ihre emotionale Realität erkennen und respektvoll darauf eingehen. Auch wenn wir ihre aktuelle Gefühlslage nicht nachvollziehen können, so sind sie für die Betroffenen äußerst real und bedeutsam. Empathie, Geduld und respektvoller Umgang sind wichtig, um ihnen Sicherheit und Geborgenheit zu geben.

Gezielte Gesprächs- und Fragetechniken fördern das Wohlbefinden, reduzieren den innerlichen Stress und unterstützen demenzerkrankte Menschen beim Erhalt ihrer Würde.

Gefühle und Emotionen ziehen lassen

In Validationsgesprächen kristallisieren sich oft tief verborgene Gefühle heraus, die nach außen drängen. Den Betroffenen sollte der nötige Raum gegeben werden, um diese Emotionen freizusetzen.

Mit einfühlsamer und behutsamer Kommunikation wird ein Weg geebnet, der es ermöglicht, Wut, Traurigkeit oder Schuldgefühle zu lösen. 

Diese Emotionen sind Schmetterlinge, die wir gerne dabei beobachten, wie sie sanft davonflattern und den Betroffenen ein Gefühl von innerer Ruhe und Ausgeglichenheit schenken.

Gefühle
Silvia Schmid beim Validationsgespräch
Silvia Schmid beim Validationsgespräch
Silvia Schmid beim Validationsgespräch

Validation

(Gesprächsführung)

Wenn es die Situation erfordert, biete ich Einzelstunden als reine Validation an.

Dies ist besonders dann sinnvoll, wenn starke Emotionen das Ressourcentraining beeinträchtigen. Oft erkenne ich während des Trainings, dass ein tiefergehendes Gespräch erforderlich ist.

Hier einige Beispiele, wann Validation hilfreich sein kann:

  • Wiederkehrende Themen aus der Vergangenheit: Wenn immer wieder dieselben Themen zur Sprache kommen, hilft Validation, diese Erinnerungen ernst zu nehmen. Oft benötigen die Betroffenen das Gefühl, dass ihre Themen verstanden und akzeptiert werden. Das gibt ihnen die Möglichkeit, mit der Vergangenheit abzuschließen.
  • Aggressionen und Frustrationen: Oft verbergen sich hinter Frust und Aggression unausgesprochene Gefühle. Validation schafft den Raum, um diese Emotionen ohne Bewertung zu äußern. Dabei kann deeskalierend eingegriffen und den Betroffenen die Chance gegeben werden, sich mit ihren Gefühlen zu versöhnen.
  • Isolation: Wenn sich demenzerkrankte Personen zurückgezogen haben, bietet Validation die Möglichkeit, ihnen ein Gefühl von Zugehörigkeit und Geborgenheit zu vermitteln. Ihre emotionalen Bedürfnisse werden anerkannt und wertgeschätzt, was den Menschen hilft, wieder mehr am sozialen Leben teilzunehmen.
  • Angst und Verwirrung: Validation kann ängstlichen Menschen dabei helfen, ihre emotionale Sicherheit zurückzugewinnen. Durch die gezielte und einfühlsame Kommunikation wird Stress reduziert und die innere Unruhe der Betroffenen vermindert.
  • Kommunikation: Wenn die Betroffenen bereits Schwierigkeiten haben, sich verbal auszudrücken, führt dies oft zu Rückzug, Angst und Wut. Validation hilft trotz eingeschränkter Sprache eine Verbindung zu den Emotionen herzustellen. Entscheidend ist hier nicht nur, was gesagt wird, sondern wie kommuniziert wird.

MAS Ressourcentraining & Validation

(Eine zielführende Verbindung für Menschen mit Demenz)

Auf dem ersten Blick sind die Methoden gegensätzlich:
Beim Ressourcentraining dreht sich alles um die Erhaltung von kognitiven Fähigkeiten, bei der Validation um das gezielte Loslassen von Gefühlen und Emotionen. Aber dennoch stärken sich die beiden Methoden gegenseitig und es lassen sich Nutzen aus beiden Ansätzen ziehen.

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Erhalten

Beim Ressourcentraining werden vorhandene Stärken erkannt und gezielt genutzt, um körperliche und geistige Belastungen zu reduzieren. Fähigkeiten werden mit dem Ziel gefördert, das aktuelle Stadium so lange wie möglich zu erhalten.

Validation kann im Training bewusst eingesetzt werden, um mit der erkrankten Person empathisch zu kommunizieren, sie zu stärken und zu fördern.

 

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Loslassen

Bei der Validation steht der Aufbau von Vertrauen und der Abbau von Konflikten im Vordergrund. Wut, Angst, Trauer können nur losgelassen werden, wenn die Gefühlswelt und die Realität der Erkrankten erkannt und ernst genommen wird.

Ressourcentraining kann dabei helfen, stressige oder belastende Situationen zu beruhigen und zu bewältigen: Damit die Gefühle bewusst ins Licht geholt werden.